»Sport ist der größte Equalizer« – Wie Champions for Good Top-Athlet:innen mit der Wirtschaft vernetzt

Benedikt Höwedes (German football world champion of 2014), the event organisers and the Champions for Good team pose together for a group photo at a club event.

Champions for Good ist eine familiengeführte Sport-Strategie-Boutique, die jahrzehntelange globale Erfahrung mit innovationsgetriebenem Purpose vereint. Mit ihrem Athletes Executive Netzwerk, dem Champions for Good Club, schaffen sie ein einzigartiges Ökosystem, das Top-Athlet:innen mit Entscheider:innen aus der Wirtschaft vernetzt – für nachhaltige Partnerschaften und echten Impact.

Mit coapp hat das Startup eine zentrale Plattform gefunden, die perfekt zu ihrer persönlichen, authentischen Arbeitsweise passt. Im Interview spricht Co-Gründer Jason über die Herausforderungen von Spitzensportler:innen nach der Karriere, den Wert echter Begegnungen und warum sie bewusst auf eine deutsche, DSGVO-konforme Lösung setzen.

 

»Wir wollten von Anfang an eine Lösung, die unseren hohen Standards entspricht.«

 

Hi Jason, ihr kommt aus der Strategieberatung für Sportklubs und -ligen. Was hat euch bewogen, selbst aktiv zu werden?

In unserer Projektarbeit, die ja zwangsläufig eine Dienstleistung ist, haben wir gemerkt, dass wir einen viel größeren Hebel haben, wenn wir bestimmte Themen selbst angehen. Vor allem bei der Arbeit mit Athlet:innen auf Olympianiveau wurde deutlich: Das sind alles inspirierende Persönlichkeiten, Weltspitze in ihrem Sport – ob Rennrodeln, Laufen oder andere Disziplinen. Aber nach Olympia bekommen viele wenig Aufmerksamkeit und kaum Unterstützung in einem funktionierenden Ökosystem.

Was genau ist der Champions for Good Club?

Wir bieten Top-Athlet:innen einen neuen Weg in die Wirtschaft und schaffen damit ein sehr diverses Ökosystem. Auf der anderen Seite vereinen wir sportaffine Entscheider:innen aus der Wirtschaft. So entsteht ein Netzwerk für neue Projekte und Begegnungen, basierend auf den Werten und Protagonist:innen des Sports. Wenn also ein Athlet am Ende seiner Karriere steht und einen Investor sucht, kann er diesen auf unseren Events treffen. 

Wer Unternehmen kennenlernen will, die Athlet:innen als Speaker oder ins Unternehmen einbinden möchten, findet sie bei uns. Für die Businesses entsteht ein hochwertiger sowie offener Club auf Augenhöhe und mit New-Business-Potenzial. Gleichzeitig sind wir purpose-

orientiert. Wir haben eine sehr diverse Gruppe zusammengestellt und veranstalten ein- bis dreimal im Monat kleine Get-togethers oder Dinners, bei denen die richtigen Menschen zusammenkommen. Nächsten Monat sind wir zum Beispiel bei Alba Berlin beim Basketball.

 

Welche Kriterien müssen Mitglieder erfüllen?

Die Mitglieder aus der Wirtschaft müssen auf Entscheiderebene tätig sein, damit sie auch wirklich Entscheidungen treffen können, die den Athlet:innen zugutekommen. Außerdem legen wir Wert auf Offenheit: In unseren Club kommt nur, wer vorher mit uns spricht und die Bereitschaft zeigt, Offenheit, Diversität und Kollaboration zu leben. Am Ende sind wir ein Netzwerk für like-minded people, die über den Sport in Austausch kommen.

Ihr macht das zu zweit als Family Business. Ist das nicht eine Herausforderung?

Ja, aber eine sehr vertrauensvolle Herausforderung. Einer unserer großen USPs ist eben die Persönlichkeit. Marc kommt aus dem Sportsponsoring – er hat mit und für Marken wie Mastercard sowie Adidas gearbeitet. Irgendwann wollte er sich aber nicht mehr auf das klassische Agenturgeschäft fokussieren. Stattdessen haben wir zusammengefunden, um einen nachhaltigen Benefit für alle Beteiligten zu schaffen.

Wir machen das aktuell zu zweit, und es entwickelt sich sehr positiv. Wir holen gezielt Verstärkung, wenn es sinnvoll ist, aber wir wollen kein riesiges Team aufbauen, sondern auf persönlicher Ebene direkter Ansprechpartner bleiben – für unsere Partner:innen aus dem B2B-Bereich ebenso wie für die Athlet:innen.

 

»Für uns war die DSGVO-Konformität entscheidend.«

 

Super, dann ist das natürlich hier der perfekte Übergang, um über die Community zu sprechen: Wie seid ihr auf coapp gekommen?

Ich habe tatsächlich einfach recherchiert und mir viele Plattformen angeschaut. Für uns war die DSGVO-Konformität entscheidend – wir wollten von Anfang an eine Lösung, die unseren hohen Standards entspricht. Ich bin jemand, der Dinge gerne richtig macht, oder es zumindest immer versucht.

Außerdem fand ich es stark, dass die Gründer persönlich erreichbar sind. Dieses Persönliche war für uns entscheidend. Ich wusste: Wenn bei einer großen US-Plattform mal etwas schiefläuft, muss ich mich da ewig durchkämpfen. Mit coapp war es sympathisch – ein Unternehmen, das man gut erreichen kann und mit dem man langfristig vielleicht noch mehr aufbauen kann.


Es scheint auf mich, als würden eure Geschäftsmodelle sehr gut zusammenpassen?

Absolut. Wenn jemand ins Business geht, um so lange wie möglich persönlich für alle Klient:innen da zu sein, ist das etwas Besonderes. Das gilt auch für uns. Wer Lust auf echten Austausch hat, muss ehrliches Interesse an unserem Thema mitbringen.


Gibst du mir ein paar Beispiele? Welche konkreten Möglichkeiten bietet ihr Unternehmen?

Athlet:innen können intern Teams motivieren, extern Kund:innen binden und insgesamt einen echten Mehrwert schaffen – auch ohne, dass sie traditionell auf dem Trikot gesponsert werden. Es ist unglaublich inspirierend, einfach mit den Athlet:innen in den Austausch zu gehen. Da entstehen großartige Geschichten und Möglichkeiten. Man darf also nicht nur im traditionellen Sponsoring denken, sondern muss den Menschen hinter dem Athleten als Differenzierungsfaktor begreifen.

Ein Beispiel: Wenn ein Olympionike mit dir zusammen bei einem Klienten einen Workshop macht – auch wenn du ein Produkt wie Schrauben verkaufst – ist das spannender als jeder Standardvortrag und damit eine klare Differenzierung. Das ist der Denkanstoß, den wir geben wollen.

 
Speaker presenting at the Champions for Good launch event, standing in front of an audience with a presentation screen in the background.
 

Wie sehen eure Formate konkret aus?

Unsere Formate sind immer sehr persönlich. Du kannst bei uns ein Dinner in München hosten und triffst dort andere Business Member oder Athlet:innen. Oder wir gehen gemeinsam zu einem Club oder einer Liga, machen ein Get-Together und schauen anschließend das Spiel – bei Alba Berlin werden wir zum Beispiel nach dem Spiel noch auf den Court gehen und ein paar Körbe werfen.

Du kannst aber auch eigene Projekte über uns initiieren. Wir sind ja ein wachsender Pool aus erfolgreichen, gleichgesinnten Menschen. Wenn jemand sagt: »Ich will beim Berlin-Marathon ein eigenes Team stellen«, können sich Unternehmer:innen und Athlet:innen zusammenschließen, daraus eine Story machen, Trikots gestalten, eine Charity unterstützen – und gemeinsam etwas Neues schaffen.

Manche Unternehmen kommen natürlich auch mit dem Wunsch, über uns Athlet:innen zu sponsern, wissen aber noch nicht genau wie. Dann entwickeln wir gemeinsam ein Briefing: Budget, Ziel, Einsatzidee. Über coapp können wir das zentral steuern.

 

»Wir nutzen coapp, um alles zu zentralisieren – die Events, die Kommunikation, das Messaging und die Community.«

 

Welches coapp-Feature nutzt ihr für eure Community am ehesten?

Wir nutzen coapp, um alles zu zentralisieren – Events, Kommunikation, Messaging und Community. Besonders schön ist: Wir setzen Technologie ein, um reale Erlebnisse besser zu machen. Es geht nicht darum, die Community nur digital zu halten, sondern reale Begegnungen zu fördern – im echten Leben, in echten Räumen, mit echten Menschen. Am Ende entsteht der wahre Wert zu 85 Prozent persönlich.

Ich empfinde Sport als großen Equalizer, man kann mit allen dazu ins Gespräch kommen. Was macht das für dich als verbindendes Element so besonders?

Der Sport ist tatsächlich sehr einzigartig. Er bietet sofort ein gemeinsames Gesprächsthema, schafft eine Verbindung und bringt Werte mit sich. Ob Padel, Fußball oder Leichtathletik – der Sport inspiriert die Menschen. Wir haben realisiert, dass die Werte des Sports bei unseren Mitgliedern auch im Business gelebt werden.

Wir haben viele unserer Kund:innen, Partner oder Supplier selbst auf dem Platz kennengelernt – da lernt man Persönlichkeit und Charakter auf eine sehr natürliche Weise kennen.

Gab es einen Moment, wo für dich klar war: Das ist genau das, weshalb wir das angefangen haben?

Oft sind es die kleinen Momente. Aber die schönsten Erlebnisse sind, wenn man wirklich Beziehungen aufbaut – zu beeindruckenden Persönlichkeiten. Ein Beispiel ist Lea Krüger, eine Fechterin aus Köln. Eine unglaublich inspirierende Persönlichkeit. Sie hat das NGO »Mehr als Muskeln« gegründet, welches sich für mentale Gesundheit von Sportler:innen einsetzt. Solche Menschen kennenzulernen und mit ihnen an diesen Themen zu arbeiten – das ist genau der Kern unseres Handelns. Menschen wie Lea zeigen, warum wir Champions for Good gegründet haben: um Athlet:innen eine Bühne zu geben, die über den Sport hinaus Wirkung entfalten.

 
Sonja Pham


Sonja Pham schreibt als freie Journalistin über Kultur, Kulinarik und Kreativität. Sie studierte Kommunikationsdesign an der Designschule München, was sie zwar nicht zur Grafikdesignerin machte, aber signifikant ihre Liebe zur Gestaltung und zum Printjournalismus verstärkte. Seit Anfang 2021 bringt sie als Stellvertretende Chefredakteurin das Grafikmagazin mit heraus.

https://www.sonjapham.com
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